Chronik

Die Entstehungsgeschichte der
Mopped Spezeln Royal Bavarians

 

Es begab sich also zu einer Zeit, als die Jugend wild, die Haare länger, die Freizeit wirklich frei und vor allem in rauhen Mengen vorhanden war. In dieser Zeit, man schrieb die Jahre des Herrn 1983/84, fanden sich in der Elektroausbildung eines namhaften deutschen Automobilherstellers 3 Jugendliche, die alsbald den Führerschein erwerben sollten. Da es damals noch einfach und preiswert war, den 3er und 1er zusammen zu machen, hatte diese Generation Mensch von je her den Drang sich auch mit einem Zweirad fort zu bewegen. Einer dieser drei hatte in einem Münchener Vorort seinen Wohnsitz und dort auch noch einige Freunde, die das gleich Hobby (Motorrad) teilten. Es dauerte auch nicht lange, bis einer aus der Gruppe die Idee eines MC aufbrachte und sofort mit der Bestellung eines Rückenaufnähers (Namenszug) begann. Eine Fahne wurde kreiert und mit Mutterns Kopfkissenbezug, Edding wasserfest und viel Zeitaufwand realisiert.

So entstand der MC Schleißheim

Ja, ja, so einfach ging das damals. Wahrscheinlich hatten wir auch nur wahnsinniges Glück, daß der damals (oder auch heute noch?) im Ort ansässige Suzi-Club Schleißheim einfach abwartete und sogar die Sonderkonditionen ihres speziellen Reifenhändlers für unsere Nutzung anbot. Jawohl, ihr habt richtig gehört: Wir bekamen Hilfe und nicht dumme Ansagen von wegen Gebietsansprüche, und kommt gefälligst zu uns, oder so hohlen Salm.

Nachdem nun das Roß genannt ist, sollen hier auch die wackeren Reiter bekannt gegeben werden:
In willkürlicher Reihenfolge waren dies: Mot, Lolli, Erwin, Pick, Jupp, Alois, Alex. Und hin und wieder auch einige andere Begeisterte, die jedoch nie den Weg in die Gemeinschaft fanden. Leider, oder zum Glück geht auch die Lehrzeit vorbei und von da an diffundierten die einzelnen Mitglieder. Jeder hatte seine eigenen Aktivitäten, die Arbeit, Bund, oder auch eine weiterführende Schule. Wie dem auch sei, die Jahre 1987-89 waren der langsame Tod des MC Schleißheim und nur auf einer Kutte (meiner*) prangte der Schriftzug. Als sich alles im Berufsleben und familiär gefestigt hatte, fanden sich über "dunkle" Kanäle und nicht mehr nachvollziehbare Wege Alois und Alex. Der Arbeitgeber war nach wie vor der gleiche und das Hobby auch. Nach einigen anfänglichen Terminschwierigkeiten kam es jedoch im Frühjahr 93 zu einem folgenschweren, gemeinsamen Moppedtreffen bei den Low Ridern Galgenbügel/Nittenau. Alois fuhr bei mir (Alex*) mit, da sein Mopped verkauft wahr. Der Schriftzug des MC Schleißheim wurde bei Alois mit doppelseitigem Klebeband auf die Lederkombi geklebt und schon war der "Club" wieder am Leben. Hier schlossen wir auch die erste dauerhafte Freundschaft zu einem mittlerweilen bekannten "Verein" im Bereich des Altmühltals: Die Biker Friends Dietfurt/Altmühltal. Franz kam mit Frau und Kind (zwar mitm Auto), tat seiner Herzlichkeit aber keinen Abbruch.
Als wir uns am Sonntag bei Alois in München trennten, war uns beiden klar: Das wird nicht das letzte Treffen für die nächsten Jahre sein. Er kaufte sich dann schleunigst ein eigenes Mopped und wir fuhren die Saison als MC Schleißheim durch die Gegend. Im Herbst 93 fassten wir jedoch den Entschluß, den Schleißheim-Schriftzug endgültig zu Grabe zu tragen, da wir beide keinen Bezug mehr zur Ortschaft hatten und wohl auch kein neues Mitglied daraus hervorgehen würde. Also kam in den Wintermonaten das leidige Heruntertrennen und die Idee, etwas völlig anderes, ohne Ortsbeziehung, ins Leben zu rufen. Nun ist es aber nicht ganz einfach, eine eigene Schiene zu verwirklichen, ohne doch wieder irgendwo was zu kopieren. Alois hatte dann die rettende Idee: Wir leben in Bayern, wir sind des Bayrischen mächtig und auch unser Lebensstil ist eher bodenständig. Was lag also näher, als dies in unseren Namen auf zu nehmen. Daher Mopped >Spezel<, ein Ausdruck, der in Bayern den selben Stellenwert, wie Superkumpel oder bester Freund im "südschwedischen" Raum hat. Einziges Zugeständnis an das Englische war der eigentliche Name: Königliche Bayern hörte sich irgendwie nach königl. bayr. Hoflieferant an, dann doch lieber

Mopped SpezelN ROYAL BAVARIANS

Für diese Schriftart haben wir uns entschieden, da wir auf div. Treffen die skurrilsten Hyroglyphen gesehen haben, die leider auch in nüchternstem Zustand von niemandem zu entziffern waren. Für unseren Schriftzug wollten wir etwas nicht alltägliches, aber dennoch lesbares, daß auch eine Stickerei nicht an den Rand der Verzweiflung führt.

Im Frühjahr 94 kamen die neuen Schriftzüge und voller Stolz wurden von den beiden Kutten die ersten Bilder geschossen. Unser erstes Treffen unter neuem Namen war bei den MF Innernzell in Ort. Jawohl, die paar Häuser heißen wirklich so, sind uns aber nicht nur deshalb in guter Erinnerung geblieben. Eine Flaschenöffner-Aktion brachte uns am Samstag Abend bereits die ersten neuen Mitglieder: Monassi und den AVT Erbendorf. Die Abkürzung AVT hieß Alkohol Vernichtungs Trupp, woraus auch gleich die Hauptbeschäftigung dieses Personenkreises ersichtlich wurde. Mit einem so schnellen Wachstum hatten wir nun bei Leibe nicht gerechnet, auch daß wir so weit verstreut sein würden, gab uns zu denken. Im Sommer feierten wir mit unseren neuen Freunden und nun MS die offizielle Gründungsparty und gleich darauf hatten wir die ersten Anzeichen von Streß. Ein ziemlich bekannter MC im Weidener Raum hielt uns wohl für extreme Konkurrenz (bei 8 "Hanseln" schwer nach zu vollziehen), so daß bald die ersten "Drohungen" im Umlauf waren. Wir hielten es zuerst noch für belangloses Muskelspiel, aber die Sache eskalierte bei einem Treffen im Oberpfälzer Raum durch sinnlose Handgreiflichkeiten eben dieses MC´s. Dieser Vorfall machte uns extrem sensibel für Gebietsansprüche und dergleichen Unfug (siehe auch Mei G´schmarr), auch wurde in dieser Zeit unsere Satzung geringfügig geändert. Ein weiterer Grund für die Änderungen, waren einige Zwangsausschlüsse (hauptsächlich EX-AVT´ler), wobei man sagen muß, daß diese "Gesundschrumpfung" der Gemeinschaft nur förderlich war.

Seit dieser Zeit (1996/97) haben wir immer ein paar Interessenten (Anwärter) die entweder nur so mitfahren oder nach einiger Zeit die wirklich lockere "Clan-Struktur" und gerade den dadurch ehrlichen Zusammenhalt der Mopped Spezeln zu schätzen lernen. Auf diese Weise sind Bremser, Nobody und Torty im südlichen Raum, Zeck, Steve, Uwe und Maurer aus Altenstadt (Opf.) dazu gestoßen.
Das hört sich jetzt nach Friede, Freude, Eierkuchen an, ist im allgemeinen aber echt so. Klar gibt's auch bei uns Meinungsverschiedenheiten, aber wir alle versuchen die MS ROYAL BAVARIANS noch mit absoluter Basisdemokratie am Laufen zu halten. Wie es weiter gehen wird, muß die Zukunft entscheiden und hängt nicht zuletzt von jedem Einzelnen ab. Ich (Alex.*) denke aber, daß wir noch lange mit und unter dem Motto:

Mir saan mir, mir saan mir, mir saan stärkaa wiaa de Stier (muuuh), mir saan häaa wiaa de baam (rausch), weil mir (tätarätätäää) Mopped Späzeln saan !!!

fahren und viele gemeinsame Treffen erleben.

Weitere Geschichte der MS