Mit dem Bike
durch Irland
Technische
Daten:
Gesamtkilometer:
6240 km
Tankfüllungen:
25
Techn. Probleme:
Keine (wir fahren ja schließlich Japaner...)
Fotos: 8 Filme verschossen
Wissenswertes
von A
Angeln:
Angeln
ist in Irland Volkssport und jedermann überall erlaubt. In den Flüssen und großen
Seen gibt es vor allem Salmoniden und Hechte zu fangen.
Auto:
Ein
fahrbarer Untersatz ist in Irland unabdingbar. Wer mit dem Flugzeug reist muß
sich einen Mietwagen nehmen, der in Irland nicht billig ist. Auch wenn die Flüge
heutzutage oft spottbillig sind, entstehen so zusätzliche Kosten. So ist es zu
überlegen, ob man nicht gleich mit dem eigenen Auto anreist. Fährverbindungen
gibt es von Deutschland, Frankreich, Belgien und den Niederlanden teils nach
England, teils direkt nach Irland.
Bed&Breakfast:
Sowohl
in England als auch in Irland sind Bed&Breakfast (B&B) die günstigsten
Übernachtungsmöglichkeiten und an jeder Ecke zu finden. Viele private B&B
liegen außerhalb der Ortschaften, sind etwas günstiger, haben aber den
Nachteil, daß man um in eine Ortschaft gelangt wieder fahren muß. Wir haben
B&B bevorzugt, die einem Pub angeschlossen sind, was insbesondere für
Bierliebhaber entscheidende Vorteile bietet. B&B kostet pro Person ca. 25
– 30 €, je nach Ort.
Benzin/Tanken:
Tankstellen
gibt es in Großbritannien und Irland in ausreichender Menge, wobei es in Irland
nur zwei Sorten Sprit gibt, nämlich Super und Diesel. Der Liter Super kostete während
unserer Reise in Irland zwischen 78 und 92 €ent pro Liter. Zwischen den
Tankstellen bestehen erhebliche Preisunterschiede.
Beschilderung:
Geschwindigkeitsbegrenzungen
sind in km/h angegeben. Entfernungen teils in Kilometer, auf den älteren weißen
Tafeln auch mal in Meilen. Die Höchstgeschwindigkeiten werden im Meilen
angegeben. Braune Schilder weisen auf Sehenswürdigkeiten hin.
Bezahlen:
Bezahlt
wird natürlich in Euro, sehr empfehlenswert ist eine Kreditkarte, z. B. VISA.
Die EC-Karte funktioniert zwar an den Geldautomaten, jedoch nicht immer beim
Tanken oder Einkaufen.
Bier:
Bier
wird in Irland nur in lizenzierten Geschäften und natürlich in den Pubs
angeboten. Auf Tankstellen gibt es kein Bier, in Supermärkten und Lebensmittelläden
nur, wenn das Geschäft ein „Off Licence“-Laden ist. Es gibt auch viele
Restaurants, die keine Bierlizenz haben. Bekanntestes Bier ist Guinness, das
praktisch überall ausgeschenkt wird. Wer kein Guinness mag ist mit einem
Smithwick’s (halbdunkel) oder Irish Harp (hell) gut bedient. Zusätzlich gibt
es internationale Marken wie Heineken, Carlsberg, Becks u.s.w.
Campen:
In
Irland ist Campen überall erlaubt, auch „wild“. Wegen des umfangreichen
Angebots an B&B ist es aber kaum nötig, außer natürlich man möchte das
Geld sparen.
Einkaufen:
Die
Geschäfte haben jeden Tag, auch Sonntags, geöffnet. Die Öffnungszeiten sind
je nach Geschäft unterschiedlich. Es gibt sowohl Irische (TESCO) als auch
deutsche (LIDL, ALDI, Spar) Einkaufsketten, in kleineren Ortschaften
Lebensmittelläden, in denen alles Notwendige gekauft werden kann.
Englisch:
Englischkenntnisse,
zumindest grundlegende, sind absolut erforderlich. Die Iren geben sich dann auch
alle Mühe, um eine erfolgreiche Verständigung zu ermöglichen.
Essen gehen:
Ist
in Irland in Restaurants relativ teuer. Eine typisch irische Küche gibt es
kaum, jedoch viele italienische, chinesische und andere ausländische
Restaurants. An jeder Ecke gibt es Fast-Food-Restaurants und sogenannte
Take-Aways, ähnlich unseren Imbißbuden. Auch manche Pubs bieten Mahlzeiten (Pub
Grub) an. Supermärkte und Tankstellen verkaufen Sandwiches etc. für den
kleinen Hunger zwischendurch.
Fähren:
Mit der Fähre zu fahren ist ohne Zweifel ein Erlebnis. An Bord der Schiffe ist vom Kino über Bars, Restaurants, Läden, Casino, McDonals’s bzw. Burgerking bis zur Kinderbelustigung alles geboten. Unterschiedlich sind die Preise. Motorrad und Fahrer kosten z. B. mit der Seafrance von Calais nach Dover 100,00 €, von Pembroke nach Rosslare mit Irish Ferries 31,00 €, obwohl die Fahrzeit dreimal so lang ist! Empfehlenswert ist es, die Tickets für die Fähren im voraus zu buchen, ansonsten besteht die Gefahr, daß die Schiffe ausgebucht sind. Mit dem Motorrad erhält man in der Regel aber auch so seine Fahrkarten.
Mit
dem Schnellboot (Fahrzeit 3,5 Stunden) von Dun Laoghare (Irland) nach Fishbone
(Wales) mußte jeder 60,- € hinblättern, die Reise von Harwich nach
Hoek van Holland (5 Stunden mit Schnellboot) kostete 80 Pfund, das entspricht in
etwa 120,- €.
Frühstück:
Irisches
Frühstück besteht aus Speck (Bacon), Eiern, Black & White Pudding (so eine
Art Blut- und Leberwurst gebraten), Bohnen in Tomatensauce, Sausages (fettige
Schweinewürstel gebraten), einer gegrillten Tomate, gegrillten Champignons,
Toast, Marmelade und Butter. Manche Bestandteile sind sicher nicht jedermanns
Sache und etwas gewöhnungsbedürftig, wer jedoch sein Frühstück aufißt, der
ist bis zum Abend satt.
Iren:
Die
Iren sind absolut gastfreundlich und auch ansonsten sehr kontaktfreudige und
freundliche Menschen. Die Liebe zur Geselligkeit zeigt sich auch daran, daß die
Pubs jeden Abend voll besetzt sind. Die gängige Begrüßung ist
„How are you?“. Deutsche Besucher sind in Irland gern gesehene Gäste.
Kosten:
Dankenswerterweise
hat uns Herr Dr. Zahner die Basisunterkunft in „The Lodge“ kostenlos zur
Verfügung gestellt, sieht man von einigen kleineren Arbeitseinsätzen
(betonieren, Schotter schippen, Steine schleppen), die wir gern erledigt haben,
einmal ab. Darum fielen nur Kosten für die Verpflegung, d. h. Frühstück und
Abendessen an. Dazu kam, was man eben unterwegs so braucht. Nebenbei mußten wir
25mal tanken, viermal auswärts übernachten, waren ein paarmal Essen und natürlich
öfters mal in diversen Pubs. Außerdem wird für jeden Sch... Eintritt
kassiert, aber das kennt man ja von daheim. Für einen Billigurlaub ist Irland
auf jeden Fall nicht geeignet.
Kreditkarte:
Eine
Kreditkarte ist sehr empfehlenswert, da man mit ihr nahezu überall, auch in den
Lebensmittelgeschäften und Supermärkten zahlen kann. Die EC-Karte ist nur
eingeschränkt tauglich, funktioniert an den Geldautomaten, nicht jedoch immer
an Tankstellen und in Läden.
Kühe:
Rindvieh begegnet den Irland-Reisenden überall, teils laufen die Rinder frei umher, ohne Gatter und Zaun, in solchen Fällen warnen „Beware of Bull“ Schilder vor den Tieren. Aggressiv sind die Tiere aber nicht, wenn man ihnen nicht zu nahe kommt.
Landschaft:
Irlands
Landschaft ist ein Traum, einfach unbeschreiblich. Von einem Kilometer zum nächsten
kann sie sich von einer Steinwüste zu einem subtropischen Pflanzenparadies
wandeln (ja, in Irland gibt es auch Palmen!). Besonders malerisch sind die Küstengebiete
und die Bergregionen. Den Namen „Grüne Insel“ hat Irland nicht zu Unrecht,
es ist wirklich alles grün in einer hierzulande unvorstellbaren Intensität.
Landkarte:
Eine
Landkarte ist unabdingbar und sollte als erstes organisiert werden. Auf die
Ausschilderung kann man sich nicht immer verlassen, auch in Irland gibt es
Scherzbolde, die die Schilder verdrehen.
Linksverkehr:
Der
Linksverkehr stellte sich trotz immenser Bedenken als relativ problemlos heraus.
Mit dem Motorrad sitzt man ja nicht auf der "falschen“ Seite, außerdem
ist so gut wie jede Kreuzung ein Kreisverkehr, so daß es schwer ist, falsch zu
fahren. Nach ein paar Tagen braucht man gar nicht mehr drüber nachzudenken.
LKW:
Nicht
erschrecken, wenn ihr einen LKW überholt und dieser so mit 120 Sachen
dahinbrettert, das ist völlig normal. Überhaupt fahren die Iren sehr
temperamentvoll, aber auch sehr rücksichtsvoll.
Polizeikontrolle:
Was’n
das?
Preise:
Irland
ist ein relativ teueres Land. Für Lebensmittel muß man in etwa das doppelte
wie in Deutschland rechnen, auch bei Grundnahrungsmitteln. Ein Dosenbier (gibt
kein anderes, übrigens ohne Pfand) kostet im Laden zwischen 1,45 € und 2,20
€. Eine Flasche hochprozentiges gibt’s es ab 15,00 € aufwärts.
Pub englisch:
Im
englischen Pub ist um 23.00 Uhr Sperrstunde. Etwa 10 Minuten vorher wird eine
Glocke geläutet, die die Gäste auf die letzte Bestellmöglichkeit hinweist.
Nach der letzten Bestellung kann gemütlich ausgetrunken werden, dann ist Schluß.
Pub irisch:
Sperrstunde
ist wie in England um 23.00 Uhr, nur scheint das in Irland niemanden groß zu
interessieren. Polizeikontrollen melden sich übrigens vorher beim Wirt an! In
den Pubs ist jeden abend was los, mindestens zweimal die Woche ist Live-Musik,
teils Folk, teils modern angesagt. Ein Pint (0,6.. l) Bier kostet zwischen 3,20
€ und 3,90 €, je nach Sorte und Lokalität.
Schafe:
Diese
netten Tierchen sind überall anzutreffen, besonders auf Bergstraßen ist
Vorsicht geboten, da die Tiere mitten auf der Straße rumlaufen. Ihre Besitzer
haben sie nur farbig markiert, ansonsten laufen sie völlig frei in der Gegend
umher. Gilt übrigens genauso für „Bulls“.
Strassen:
Irische
Straßen werden in unterschiedliche Kategorien eingeteilt
M = Autobahn, gibt es aber nur wenige Kilometer
N = Bundesstraßen, für Motorradfahrer empfehlenswert
Alle anderen Straßen sind teils abenteuerlich und für Nicht-Endurofahrer nur
bedingt geeignet. Wer
landschaftlich reizvolle Straßen liebt, ist gut bedient, sich eine ADAC-Karte
zu kaufen und den grünen Routen zu folgen. Eine Küstenstraße zu fahren ist
nie verkehrt, ebenso die Sträßchen durch die Nationalparks.
Wetter:
Das
bekannt wechselhafte Wetter ist in Irland Gesprächsthema Nummer eins, gleich
nach der Begrüßung heißt es „lovely day today“. In Irland ist es nie
extrem warm, auch nie sehr kalt. Man muß eben etwas Glück haben.
Zigaretten:
Kosten
in Irland 5,80 € die Schachtel, Raucher sind deshalb gut beraten, sich zu
Hause einzudecken. Einfuhr ist kein Problem, da EU.
19.06.2003
Altenstadt - Oostende - Calais
Um 5.00 Uhr trafen wir uns schwer bepackt in Altenstadt an der Tankstelle, dort
gab es noch einen Kaffee zum Aufwachen, dann ging es los. Entgegen unserer üblichen
Gewohnheit fuhren wir über die Autobahn (zuerst A 3, dann A4), denn bei der
Strecke, die vor uns lag, hätte die Anreise über Landstraßen wohl den ganzen
Urlaub in Anspruch genommen. Durch Deutschland verlief der erste Tag relativ
ereignislos, der Verkehr hielt sich in Grenzen und das Wetter war angenehm. So
gegen 9.00 Uhr waren wir bereits in Rüdesheim am Rhein. Um etwas Abwechslung in
die Fahrerei zu bringen fuhren wir am schönen Rhein entlang weiter nach Norden.
Erst kurz vor Köln ging es wieder auf die Autobahn, dann langsam Richtung
Belgien. In Belgien tauchte das erste Problemchen auf: Nachdem wir nach etwas
Zittern endlich eine Tanke gefunden hatten, wollte diese partout keinen Sprit
rausrücken. Obwohl ich meine ganzen Französischkenntnisse zusammenkramte,
wurde ich aus der Tanke nicht schlau. Erst nachdem wir den anderen
Tankebesuchern eine zeitlang über die Schulter geguckt hatten, merkten wir, daß
man keineswegs an jeder Zapfsäule „normal“ tanken kann. Einige Säulen
funktionieren nur mit einer speziellen Kundenkarte, andere mit EC-Karte per
Vorkasse und nur die wenigsten Säulen funktionierten nach dem in Deutschland
bekanntes Sytstem. Irgendwann haben wir es dann doch geschafft und es ging
weiter bis wir nachmittags in Oostende eintrafen. Dort wollten wir auf die Fähre
nach Dover, leider war die Fähre schon weg und wir hätten einen Tag auf die
Abreise warten müssen. Nach Calais waren es nur gut 100 km, uns so beschlossen
wir, dorthin zu fahren. In Calais fährt gut jede Stunde eine Fähre nach Dover.
So kam es, daß wir bereits am ersten Reisetag wenn auch erschöpft im gewittrig
heißen England ankamen. Wir fuhren noch ein Stückchen, in Folkstone suchten
wir uns dann ein Pub mit angeschlossenem Bed & Breakfast. Im Pub wurden wir
freundlich aufgenommen und nach ein paar Bierchen fielen wir todmüde ins Bett.
20.06.2003
Folkstone - Südengland
- Wales (Cardiff)
Beim Blick aus dem Fenster trauten wir kaum unseren Augen: Nix mit
englischem Wetter, nein, auf uns wartete strahlender Sonnenschein. Im Pub war
keine Menschenseele zu sehen, so daß es mit dem Frühstück vorläufig nichts
wurde. Dafür holten wir uns an einem Straßenverkauf ein Sandwich mit Eiern und
Schinken. Die Fahrt entlang der englischen Südküste war bei dem Wetter ein
Traum. Das fahren im Linksverkehr stellte sich übrigens als weit weniger
problematisch dar als befürchtet, einzig das Tempo der LKW war äußerst gewöhnungsbedürftig,
denn Brummis fahren in England und auch in Irland so 100 bis 110 Sachen. In
Southhampton haben wir uns leider verfahren und die schöne Innenstadt gleich
zweimal bewundern dürfen. Nun ging es quer durch England Richtung Wales. Dabei
kamen wir auch an Stonehenge vorbei. Dort war leider wegen der am nächsten Tag
bevorstehenden Sonnwende ein derartiger Menschenauflauf (mit TV etc.), daß wir
nur schnell ein Foto schossen und dann weiter fuhren. Auf der ganzen Strecke
fanden wir leider keinen Geldautomat, so daß wir ohne Bargeld unterwegs waren.
Nur Stefan hatte ein paar Pfund Sterling dabei, die waren aber schon für Übernachtung
und Pub draufgegangen. Kurz vor Cardiff fährt man über eine mautpflichtige Brücke
über eine große Bucht. Die Brücke sieht fast aus wie die Golden Gate Bridge.
Ich dachte mit kein Problem, zahlst du eben die Maut mit der VISA-Karte. Dann
kam aber die Überraschung: Bereits mehrere Kilometer vor der Mautstelle prangte
ein Riesenschild: No cards, cash only! Umdrehen war nicht möglich auf der
Autobahn, also fuhren wir, pleite wie wir waren, an die Mautstelle. Ich ging an
eines der Häuschen und fragte, ob ich die Maut für die 2 Bikes wohl in Euro
zahlen könnte und was das kosten würde. Eine nette junge Dame lächelte mich
an und sagte: „Motorcycles are free!“ Wie bitte? Motorräder sind nicht
mautpflichtig? Das war schon eine angenehme Überraschung, denn sowas gibt’s
glaube ich in Europa kein zweites Mal. So ging es weiter nach Cardiff, der
Hauptstadt von Wales. Dort trafen wir uns mit unserem Altenstädter Bekannten Jürgen
Füßl, der in Cardiff im Hilton arbeitet. Bei ihm übernachteten wir dann
auch (bei Jürgen, nicht im Hilton!). Abends zogen wir in Cardiff ein
wenig um die Häuser und endlich fanden wir auch den langersehnten
Geldautomaten.
21.06.2003
Cardiff - St. Johns -
The Lodge
Bei immer noch
schönem Wetter brachen wir vormittags zur letzten Etappe Richtung Irland auf.
Ziel war zuerst das Pembroke Dock, hier sollte die Fähre nach Irland (Rosslare)
starten. Leider fuhr diese erst um 14.30 Uhr, so daß wir bis dahin die Zeit
totschlagen mußten, was aber angesichts eines nahegelegenen Supermarktes kein
Problem war. Auf der Fähre fröhnten wir dem ersten irischen Guinness. In
Rosslare kamen wir dann so gegen 18.30 Uhr an. Nun ging es auf zum Endspurt
Richtung Rosscommon, dank einer Wegbeschreibung unseres Hausherren Dr. Zahner
aus Altenstadt fanden wir auch dessen (zumindest für unsere Verhältnisse) sehr
abgelegenes Haus „The Lodge“ in St. John’s Lecarrow, das uns für die nächsten
zwei Wochen als Stützpunkt dienen sollte.. Er erwartete uns bereits mit drei
Anglern aus Neustadt, die ihr Glück im nahegelegenen Lough Ree versuchen
wollten. Dank Hobbykoch Gerhard war auch die Verpflegung gesichert. Nach einem
kurzen Antrittsbesuch im örtlichen Pub legten wir uns endgültig ab.
22.06.2003
Den ersten Tag
in Irland ließen wir sehr gemütlich angehen, die Moppeds brauchten wir nur am
Nachmittag, um im nächsten Supermarkt (20 km!) ein wenig einzukaufen. Da Stefan
Geburtstag hatte, wollten wir für Abend ein paar Bierchen holen, was sich aber
als nicht so einfach herausstellte. Zwar haben die Geschäfte in Irland auch
Sonntags geöffnet, Bier wird aber nur in besonders lizenzierten Läden und natürlich
in den Pubs verkauft. Schließlich stellte sich heraus, daß das kleine
Lebensmittelgeschäft, das zu unserem Dorfpub gehörte lizenziert war, so daß
sich die Bierfrage nach einer kilometerlangen Odyssee zu unser aller Freude von
selbst erledigt hatte. So konnten wir doch noch auf Stefans Geburtstag anstoßen.
Übrigens war das Wetter bis dahin immer noch schön.
23.06.2003
An diesem Tag
machten wir einen Abstecher in die Hauptstadt Dublin, die zwar sehr sehenswert
ist, aber verkehrsmäßig eben auch eine typische Großstadt mit entsprechendem
Verkehrsaufkommen ist. Auf dem Rückweg sahen wir uns noch eine historische
Wiskey-Brennerei an, so eine Art Brennereimuseum.
24.05.2003 - 25.05.2003
Diese zwei Tage
gehörten dem Süden des Landes, zuerst besichtigten wir Bunratty Castle, eine
in Originalzustand erhaltene Ritterburg aus dem 11. Jahrhundert. Rund um das
Castle liegt ein Freilichtmuseum mit Hütten und Häuschen aus der Zeit der
Kelten bis ins 19. Jahrhundert. Man kann in dem absolut sehenswerten Gelände
quasi einen Spaziergang durch die Geschichte Irlands machen. Anschließend
machten wir uns auf den Weg zum Ring of Kerry einer der berühmtesten Küsten-
bzw. Panoramastraßen Europas.
Bei herrlichem Wetter ein absoluter Traum, an den
Küsten und über die Berge zu fahren. In Tralee übernachteten wir, wiederum in
einem Pub mit Bed & Breakfast. Am nächsten morgen ging es zuerst mit der Fähre
über die Shannon-Mündung, dann zu den weltberühmten Cliffs of Moher.
Dort
werden den Besuchern fürs Parken zwar 4 Euro abgezockt, der Ausblick über die
westliche Steilküste ist es aber allemal wert. Von uns beiden Moppedfahrer
kassierten sie übrigens nur je 2 Euro, da wir auch nur einen Parkplatz
belegten, beileibe auch keine Selbstverständlichkeit. Weiter ging es die Westküste
hinauf, dann quer Richtung Landesmitte durch einen malerisch schönen gebirgigen
Nationalpark zurück in Richtung „The Lodge“.
26.06.2003
Ein moppedfreier
Tag stand an, wir fuhren gemeinsam mit unseren bis dahin wenig erfolgreichen „fishermen“
mit dem Auto nach Athlone (nächste größere Stadt)
und von dort mit der Bahn
nach Galway, der bekannten Stadt an der Westküste. Dort verbrachten wir einen
ungestörten und entspannten Tag, natürlich nicht ohne das eine oder andere Pub
aufzusuchen.
27.06.2003
An diesem Tag gaben wir es uns kulturmäßig gnadenlos. Zuerst besuchten
wir (mehr zufällig) ein Motocross-Rennen, dann ging es weiter nach Glonmacnoise,
weltbekannten Klosterruinen inclusive Friedhofsgelände mit unzähligen
keltischen Hochkreuzen, Rundtürmen,
Sarkophagen und Gedenktafeln aus längst vergangenen Jahrhunderten.
Auf dem
Heimweg sahen wir uns noch ein „Transportmuseum“ an, das sich als
Sammelsurium von alten Sachen aller Art entpuppte. Zu sehen gab es alles, von
der alten Briefmarke bis zum Rolls Royce.
28.06.2003
Mit dem Auto
ging es nochmal nach Athlone, dort sahen wir uns das örtliche Schloß an, außerdem
stand noch ein Ruinenfeld (St. John’s Castle)
gleich in der Nähe unserer
Unterkunft an, das wir vormittags zu Fuß erkundeten. Da die Wanderung sich länger
hinzog als erwartet, ließen wir den nachmittag eher gemütlich ausklingen.
Abends gab es dank der inzwischen doch erfolgreichen Angler übrigens Hecht in
zwei verschiedenen Variationen.
29.06.2003 - 30.06.2003
Die nächste
zweitägige Tour führte uns nach Norden, zuerst durch den
Connemara-Nationalpark, dann nach Nordirland hinein. Von den Nordirischen
Konflikten merkten wir überhaupt nichts, nicht mal die Grenze ist beschildert.
Nur an den Pfund-Preisen merkt man, wenn Nordirisches Gebiet beginnt. Die Nacht
verbrachten wir wie üblich in einem
Pub. Ganz im Norden besuchten wir den Giant’s Causeway,
eine berühmte
Basaltformation. Die natürlichen Felsformationen gleichen sorgfältig
aufgeschichteten Bausteinen, außerdem gibt es an der Nordküste interessante
Steilküsten. Nach dieser Besichtigung begann es leider übel zu regnen, so daß
wir den Rückweg zur Lodge antraten. Dank witziger Schilderverdreher führen wir
ca. 100 km in die falsche Richtung, da wir ohnehin schon bis auf die Haut naß
waren, nahmen wir aber auch das mit Humor.
01.07.2003 - 02.07.2003
Unsere letzten
Tage in Irland standen nach der anstrengenden Nordtour im Zeichen des Relaxens.
Natürlich versäumten wir es nicht zum Abschluß das älteste irische Pub in
Athlone aufzusuchen.
03.07.2003
Die Rückfahrt
begannen wir morgens gegen 7.30 Uhr, um 10.40 ging die Fähre von Dun Loaghare
nahe Dublin nach Fishguard in Wales. Dort fuhren wir quer durch Großbritannien
Richtung Harwich. Die Landschaft glich mal den schottischen Highlands, mal dem
Schwarzwald, mal unserer heimatlichen Oberpfalz. Langweilig wurde es nicht, auch
wenn der Regen uns immer mal wieder erwischte. Eigentlich hatten wir vor, mit
der Nachtfähre von Harwich nach Hoek van Holland überzusetzen, leider war
diese bereists ausgebucht, so daß wir in einer gemütlichen Hafenkneipe (The
Flag) in Harwich Quartier bezogen. Dort trafen wir zwei englische Biker, die
ebenfalls die Fähre buchen wollten und nun wie wir, auf den nächsten morgen
warteten.
04.07.2003
Am Morgen
klappte es mit der Fähre, so kam es, daß wir am frühen Nachmittag bereits in
Hoek van Holland ankamen und nach langwierigem Stop and Go auf Rotterdams
sechsspurigen Autobahnen am Abend im Westerwald übernachten konnten. Das erste
Weizenbier nach zwei Wochen Smithwick‘s schmeckte uns hervorragend. Bei der
Gelegenheit stellten wir fest, das der Westerwald durchaus mal eine Tour wert wäre.
Wir werden das mal für Ostern oder Pfingsten nächstes Jahr im Auge behalten.
05.07.2003
Die letzten paar
Kilometer verliefen recht ereignislos, bis auf extremen Regen
während der letzten 50 Kilometer, was uns aber auch nicht mehr weiter störte.
Nach einem gemeinsamen Mittagessen erklärten wir beide den Urlaub für beendet.